Korrekte Aussprache
Ro-isdorf, Reusdorf oder gar Rösdorf ...?
Selbst viele alteingesessene Roisdorfer wissen hier nicht recht Bescheid und sagen, da sie wähnen, dies sei die korrekte hochdeutsche Form, entweder "Ro-isdorf" oder "Reusdorf".
Dem ist jedoch nicht so. Bei dem "i" im Namen handelt es sich um ein typisches rheinisches Dehnungs-i, genau wie dies z.B. bei "Troisdorf" der Fall ist. Die korrekte Aussprache - gleich ob nun auf Vorgebirgsplatt oder auf Hochdeutsch - lautet also "Roosdorf", mit langem "o" und ohne jeden Anflug eines "i" oder gar "eu".
Die Silbe "-dorf" wird dabei am Vorgebirge oft zu einem stimmlosen "-dep" zusammengezogen. Auf Platt spricht man also von "Roisdep" (vgl. "Botzdep", "Derschdep", "Waldep" ...), wie auch die Endung "-heim" stets zu "-em" schrumpft, so dass man "Bonnem" statt "Bornheim" sagt.
Der Ortsname Roisdorf begegnet zuerst in einer Urkunde des Jahres 1113 als "Ruochestorp", später auch als "Roeistorp", "Roystorf" oder "Rusdorf", bevor sich im 18. Jahrhundert die Schreibweise "Roisdorf" endgültig durchsetzt.
Woran es liegt, dass die Aussprache bei "Troisdorf" in aller Regel kein Problem darstellt, bei "Roisdorf" jedoch viele verunsichert sind, ist nur zu vermuten. Vielleicht trägt hierzu das unweit gelegene "Rösberg" bei, das auch daran schuld sein dürfte, dass man von Ortsunkundigen des öfteren die ganz und gar gruselige Form "Rösdorf" hört.
Bisweilen bemüht man sich sozusagen amtlicherseits um eine korrekte Aussprache, wovon etwa die offizielle Anweisung der Deutschen Bahn AG zeugt, das "i" im Namen des Bahnhofs "Roisdorf" als Dehnungs-i zu behandeln. Dennoch hört man in den neuen Zügen des Regional-Express, ebenso wie in den Wagen der Stadtbahnlinie 18, immer noch "Ro-isdorf".
Hoffentlich setzt sich hier bald bessere Erkenntnis durch!