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Teil 1: Der "sure Born" Teil 2: Kurbad Roisdorf Teil 3: "Roisdorfer natürlich!" Der Entdecker des Mineralbrunnens Stimmen aus dem 19. Jahrhundert Die Mineralwasser-Revolte von 1844

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Stimmen aus dem 19. Jahrhundert

"... eines der vorzüglichsten Sauerwasser am Rhein"

Gustav Bischof, 1826

Ansicht der Mineralquelle nach Bischof 1826

Nach den Napoleonischen Kriegen versuchten verschiedene Pächter in den 1820er Jahren, dem Brunnen neuen Schwung zu verleihen. Der Bonner Professor Bischof wurde mit der Abfassung eines mineralogischen Gutachtens beauftragt, das gleichzeitig als Werbeschrift für den Brunnen dienen sollte.

Gustav Bischof,
Die Mineralquellen zu Roisdorf bei Alfter ohnweit Bonn, Bonn 1826:

„Indem sich aus allen, theils chemischen, teils medicinischen Erfahrungen das so sehr wichtige Resultat herausstellt, dass die Roisdorfer Trinkquelle mit vollem Recht unter die vorzüglichsten Mineralwasser Deutschlands zu zählen sey, und in ihren Eigenschaften und Wirkungen am allernächsten dem berühmten Selterser Wasser komme, bleibt nur noch der Wunsch übrig, dass unser Mineralwasser auch eine baldige allgemeine Anerkennung und Beachtung von Seiten der Aerzte finden möge.

Lage und Umgebung von Roisdorf gehören zu den freundlichsten und angenehmsten im Rheinthale. Steigt man von den Mineralquellen aus sogleich auf das Vorgebirge hinauf, so kommt man zuerst durch Wein- und Obstgärten, an welche sich ein anmuthiger Buchenwald anschliesst, der die höheren Punkte des Bergabhanges einnimmt, und in der oberen Ebene sich fortzieht ...

Haus Wittgenstein, Nachfolgebau des hier beschriebenen Anwesens

Kommt man jenseits Roisdorf wieder aus dem Walde, so führt der Weg abermals durch Obst- und Weingärten, und man erblickt am Abhange das schöne Landgut der Frau von Wittgenstein. Die humane Besitzerin gestattet jedem Freunde der Natur den Eintritt in den mit vielem Geschmack auf dem Bergabhange angelegten Park. Man tritt in den Hof, findet ein freundliches, in einem leichten Styl erbautes Landhaus, diesem gegenüber eine aus dem Berg hervorsprudelnde von schönen Trauerweiden umgebene süsse Quelle, und in buntem Gewimmel allerlei in- und ausländisches Federvieh. Der Park, welcher sich auf der andern Seite des Landhauses in Terrassen bis in die Ebene herabzieht, enthält lieblich duftende Blumenbeete, niedliche Baumgruppen mit Kreuz- und Quergängen, Schluchten und Hohlwegen, Sommerlauben, springende Wasser u.s.w., alles sinnig und wohl geordnet, und überall freundliche Aussichten über das fruchtbare Rheinthal und das benachbarte Dorf Hersel am Rhein darbietend. Längs der rechten Seite des Parks führt von dem Landhauses ein breiter fahrbarer Weg in das Dorf hinab, und ein schöner, von hohen Pappeln beschatteter Pfad begränzt den Park an der unteren Seite. Folgt man dem von hier sich fortziehenden Weg, so gelangt man in der Ebene zu der sogenannten Wolfsburg, einem von einem Wassergraben umgebenen Landsitz mit einem Garten. Vorn hier nimmt man den Rückweg nach dem Mineralbrunnen ausserhalb des Dorfes über Wiesen und Baumgärten.“

Ludwig Christian von Rößler, 1830

Mineralwasserförderung in Niederselters

Der Nassauische Generaldomänendirektor von Rößler war selbstverständlich auf den Mineralwasserabsatz des Brunnens von Niederselters bedacht und nicht zuletzt auf den Schutz der seiner Marke vor unliebsamer Konkurrenz. Er urteilte daher nicht sehr gnädig über den Roisdorfer Brunnen.

Ludwig Christian von Rößler,
Bericht über die Reise in die Bade- und Brunnenorte Aachen, Spa und Roisdorf, 1830:


„... dessen Wasser unter dem Namen des Alfterer Wassers verkauft wird. Das möchte immerhin geschehen, wenn nicht fortwährend die Buchstaben S.ALFTERS auf den Krügen zu lesen wären. Die beiden S sollen die Täuschung und Verwechslung mit dem Selterser Wasser befördern. Es sind darüber die bereits vorhandenen Akten zu reporduzieren, und da die Krüge nach Roisdorf sämtlich aus unserem Lande kommen, so ist den Krugbäckern gerade zu verbieten, mehr als das bloße Wort Alfter auf die Krüge zu drücken. Ich sehe auch andere Krüge am Brunnen, darauf Roisdorf steht; diese sind aber nicht im Gange.

Das Alfterer Wasser klebt im Munde und hat einen unangenehmen Beigeschmack. Nur wer das Selterser Wasser nicht kennt, kann sich täuschen lassen. Der Brunnen zu Roisdorf stehet nicht auf seiner großen Höhe; man spricht von einer vergangenen Zeit, in welcher 500.000 Krüge angesetzt worden seien. Diese Zeit will man wieder erreichen. Die Umgebung des Brunnens verrät keinen Reichtum; in der Stube des Verwalters stößt man mit dem Hut an die Decke des Zimmers. Die Nebengebäude sind verhältnismäßig schlecht. Die Quelle ist einfach in Holz gefaßt, und stehet eine Pumpe in dem nicht tiefen Schacht, womit die berechtigte Nachbarschaft füllt. Hundert Krüge kosten am Brunnen 6 Taler 10 Groschen = 11 fl. Nach der Qualität des Wassers kann dieser Brunnen ebensowenig wie der Okarbener für die Dauer schädlich werden. Die Selterser und Fachinger Wasser sind bis jetzt noch nicht erreicht oder gar übertroffen worden."

Der Begleiter der Bonn-Cölner-Eisenbahn, 1844

Begleitheft zur Eröffnung 1844

Zwar dauerte die rasante Fahrt mit der 1844 neu eröffneten Eisenbahn zwischen Bonn und Köln nur 5 3/4 Stunden, doch gab man den Reisenden zur Zerstreuung einen Führer an die Hand, in welchem sie auf die zahlreichen Schönheiten und Merkwürdigkeiten der von der Bahn durchzogenen Gegend aufmerksam gemacht wurden. Hier durfte ein ausführlicher Abschnitt zu Roisdorf nicht fehlen:

„Roisdorf hat 111 Häuser und 620 Einwohner. Seine Lage am südöstlichen Abhange des Berges schützt gegen Nord- und Westwinde und eine wasserreiche, mit Bäumen bepflanzte Umgebung mildert die trockene Luft des Sommers. Diese Verhältnisse haben dem Orte den Ruf eines gesunden Aufenthalts erworben.

Wenn wir die Umgebung von Roisdorf durchstreichen die freundlichen Gänge an den Höhen entlang durchwandern und in der Ebene Wiesengründe und schattige Wege begehen, so müssen wir Roisdorf auch als einen angenehmen Aufenthalt bezeichnen. Im südöstlichen Theile des Dorfes sind die bekannten Mineralquellen. Es sind deren zwei, von denen die eine die Stahlquelle, gar nicht desto stärker aber die Trinkquelle benutzt wird.

Kaulen, der 1774 über dieselben eine Abhandlung schrieb, glaubt, dass sie den Römern schon bekannt gewesen sei. ...

Uniformknopf der Bonn-Cölner-Eisenbahn

Der Geschmack des Wassers ist angenehm, ähnelt am meisten mit dem Selterschen Wasser und giebt gleich diesem mit Zucker und Wein vermischt ein äusserst liebliches Getränke. Der Betrieb des Brunnens ist nunmehr bedeutend zu nennen, indem nicht allein der Verbrauch in der Umgegend sich fortwährend vermehrt, sondern die Versendungen in ferne Länder sich immer mehr steigern. ...

Freiherr von Carnap hat das Verdienst, hier wesentliche Verbesserungen und Verschönerungen hervorgerufen zu haben, und des steht zu erwarten, dass die nunmehr erhöhte Verbindung mit den Städten Bonn und Cöln ihn bewegen wird, denselben eine grössere Ausdehnung zu geben. Am Brunnen befindet sich eine Gastwirtschaft.“

Ernst Moritz Arndt, 1844

Ernst Moritz Arndt

Der bekannte Bonner Geschichtsprofessor und Publizist Arndt, den es aus Pommern an den Rhein verschlagen hatte, liebte es, die Umgebung Bonns zu erwandern. Gerne hielt er sich im idyllischen Roisdorf auf. Das Brunnenwasser soll er aus einer nur für ihn bestimmten Porzellantasse getrunken haben.

Ernst Moritz Arndt,
Wanderungen rund um Bonn im rheinischen Land, 1844:


Von Alfter steigt man ein Viertelstündchen weiter nach Roisdorf hinab, einer berühmten Stelle, eben diesem Fürsten von Salm gehörig. Dieser berühmte Ort, oben von Reben und Baumgärten, unten von Wiesen und Baumwegen eingefaßt, hat eines der vorzüglichsten Sauerwasser am Rhein, das nicht nur in Bonn und Köln und in der ganzen Gegend getrunken, sondern auch nach Niederland und England und bis zu den beiden Indien verführt wird: ein Wasser alten verdienten Gebrauchs und Ruhms. Diese sind in dem jüngsten Jahrzehnt wieder geweckt und belebt worden, welches wenigsten darin zu loben ist, daß es die Reste des Alten, worin irgend Leben atmet, wieder aufgeweckt. Die Quelle von Roisdorf ist in den letzten Jahren wieder frisch angegriffen und mit einer hübschen Einfassung umgeben und gegen alle wilden und unreinen Wasser gesichert. Ein Verdienst des Freiherrn von Karnap auf dem nachbarlichen Schlosse Bornheim, welcher die Quelle von dem Fürsten Salm auf hundert Jahre für sich gewonnen hat. Das nette, romantisch gelegene Dorf verjüngt und verschönert sich unterdessen mit Häusern und Gärten, und im schönen Sommer leben hier manche Fremden und mehrere Sommerlustige aus dem nahen Köln, welche die milde Luft und die Lieblichkeit der Landschaft hieher lockt. Jetzt vollends halten die zwischen Bonn und Köln laufenden Dampfwagen hier still. Also freue dich, Roisdorf, deiner lebendigeren, glänzenderen Zukunft!“

Mehren, 1857

Mineralbrunnen, ca. 1840

Zwar lobt der nicht näher bekannte Besucher des Brunnens Mehren "das liebe Alfter", doch kann man den beschriebenen Ort eindeutig mit Roisdorf identifizieren. Auch 1857 wirkte offenbar noch nach, dass man bis in die 1830er Jahre das Roisdorfer Wasser unter der Marke "Salm-Alfter-Sauerbrunnen" vertrieben hatte.

Von der Heilkraft des Roisdorfer Brunnens
Gedicht vom 4. Juli 1857, gez. Mehren:


Das liebe Alfter lob ich mir
Und seine schöne Fluhr;
Wer möcht nicht immer weilen hier
Und freuen sich der Natur.
Die Luft weht hier so frisch und klar
Und stärket Herz und Sinn.
Der Frohsinn weilt dort immerdar
Und ziehet jeden hin.

Mineralbrunnen 1876

Und fühlt die Brust sich nicht mehr frei,
Wird matt der Augen Licht,
Grüßt man nicht mehr den holden Mai
Mit heit’rem Angesicht,
So holt man neue Lebenskraft
Sich in der nahen Quell;
Die sicherlich Genesung schafft,
Das Aug macht wieder hell.

Vier Monde sind’s, und traurig stand
Ich an der Gattin Grab
Und dacht man an des Grabes Rand
Er sinkt auch bald hinab!
Ganz krankhaft schlug das matte Herz,
Ach mir war gar nicht wohl.
Der Hals, die Brust erfüllt mit Schmerz,
Die Wange bleich und hohl.

Kahnfahrt auf dem Brunnenweiher, ca. 1910

„Zum Borne gehn Sie täglich hin“,
So sprach der Arzt zu mir.
„Es liegt viel größre Kraft darin,
Als mancher glaubt dahier“.
Die Hoffnung, die uns nie verläßt,
Sie gab mir neuen Mut.
Mein Glaube stand ganz felsenfest:
Gott macht dich wieder gut.

Und mit der Sonne erstem Strahl,
Eil ich zur Quelle hin.
Ich halte dort mein Morgenmahl
Und finde Labung drin.
Die Brust wird frei, das Auge klar,
Die Wange wieder rund;
Drum lob ich Gott, bring Dank ihm dar
Und trinke mich gesund!

Wilhelm Custor, 1901

Titelbild der Festschrift zum Firmenjubiläum 1901

Zur Erinnerung an sein 25jähriges Geschäftsjubiläum brachte im Jahre 1901 der Pächter Wilhelm Custor eine reich bebilderte Schrift zum Roisdorfer Brunnen heraus, in der er deren Geschichte resümierte und auf seine eigenen geschäftlichen Erfolge verwies. Nach Aufgabe aller gescheiterten Kurortpläne sollte sich die industrielle Förderung und Vermarktung des Brunnenwassers in der Tat als zukunftsweisend erweisen.

Wilhelm Custor,
Die Roisdorfer Mineralquelle 1876-1901:


„Wohl jedem der zahlreichen Besuchern des von der Natur so reich gesegneten rheinischen Vorgebirges dürfte die Roisdorfer Mineralquelle bekannt sein, versäumt doch nicht leicht ein Wanderer, welcher sich im Frühling an der wunderbaren Blüthenpracht der Berge erfreuen will, als der altberühmten Quelle einen Besuch abzustatten: Schulen, Turn- und Gewerkvereine, welche die beliebten Ausflüge in das Vorgebirge machen, verfehlen fast nie, auch die bekannte Mineralquelle zu besuchen, und von der gern gegebenen Erlaubnis Gebrauch zu machen, die Anlagen zu besichtigen und den Durst mit dem köstlichen Wasser direkt von der Quelle zu löschen. Die Roisdorfer Mineralquelle blickt auf eine alte Geschichte zurück, wie sie wohl ausser der Mineralquelle in Niederselters keine andere der bekannten Tafelwasser-Quellen haben dürfte ...

Belegschaft des Brunnens zur Zeit Custors

Will man sich die heutige Entwicklung des Roisdorfer Brunnens vergegenwärtigen, so werfe man einen Blick auf die beigefügten Abbildungen, welche solche in naturgetreuer Darstellung wiedergeben. Weitere luftige und gesunde Hallen sind es, welche heute einer emsigen grossen Schaar von Arbeitern zur Ausübung ihres Werkes dienen. Ausgestattet allen Errungenschaften der Neuzeit, mit allem versehen was die Arbeit erleichtern und verbessern kann, zeigen die sämtlichen Gebäuden einen aufs Praktische und gleichzeitig auf das wohl der darin beschäftigten Arbeiter gerichteten Blick und dürfen in mancher Beziehung geradezu als mustergiltig bezeichnet werden. Die Versandziffer der Gefäße, welche sich im Jahre 1876 in sehr bescheidenen Grenzen bewegte, schwillt von Jahr zu Jahr mehr und mehr an und rechnet heute mit Millionen. Nicht allein in ganz Deutschland, sondern weit über seine Grenzen hinaus, in den fernsten Weltteilen ist heute das Roisdorfer Wasser bekannt und beliebt. Die einst fast vergessene so kostbare Quelle erfreut sich einer Berühmtheit, wie man sie früher kaum zu hoffen gewagt."

Bernhard, 1901

Ansichtskarte mit dem Roisdorfer Brunnen, ca. 1900

Das 25jährige Geschäftsjubiläum des Pächters Custor wurde im Jahre 1901 mit großem Aufwand gefeiert. Anlässlich des Festkommers im benachbarten Hotel-Restaurant H. Weber wurden eine Reihe von eigens zu bekannten Melodien getexteten Liedern zum Vortrag gebracht. Das folgende Lied eines Herrn Bernhard war zu singen zu der beliebten Weise "Wohlauf die Luft geht frisch und rein"

Bernhard,
Der Roisdorfer Brunnen:

„Im Vorgebirge ist's gar schön
Das muß ein Jeder sagen;
Wer jemals weilt' auf seinen Höh'n,
Der wird es nicht beklagen.
Im Frühling prangt's in Blüthenpracht,
Zart dort der Spargel sprießet.
Im Grünen roth die Kirsche lacht,
Der Pfirsich auch Euch grüßet.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Der Pfirsich auch Euch grüßet.

Die Erdbeer und der Veilchen Duft
Bedecken ganze Felder,
Und wunderbare reine Luft,
Die bieten Euch die Wälder.
Wenn hier im Herbst die Büchse kracht.
Der Hunde Laut erklinget:
Des Waidmanns Herz im Leibe lacht,
Wenn Reh und Hase springet.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Wenn Reh und Hase springet.

Das Beste aber, was man fand,
Das ist der alte Brunnen,
Den Römern war er schon bekannt,
Auch tranken draus die Hunnen.
In Roisdorf springt der schöne Quell
Heut wie vor 'nem Jahrhundert:
So köstlich, klar und frisch und hell,
Daß Jeder ihn bewundert.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Daß Jeder ihn bewundert.

Krugstempel der Zeit Custors

Wer immer diese Quelle kennt
Und je daraus getrunken,
Sie eine wahre Perle nennt,
Werth, daß sie wird besungen.
Und wer sonst Wasser ganz veracht',
Nur zu dem Wein will schwören,
Dies Wasser wird, eh' er's gedacht,
Zum Freunde ihn bekehren.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Zum Freunde ihn bekehren.

Und plaget Euch das Zipperlein,
Die Gicht und Rheuma böse,
Trankt Ihr zu viel von Bier und Wein,
Daß ihr im Kopf ganz döse:
Dann trinkt nur tüchtig Wässerlein
Von Roisdorfs edler Quelle.
Dann werdet ihr gesundet sein
Wie's Fischlein in der Welle.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Wie's Fischlein in der Welle.

Im ganzen weiten Erdenrund,
Selbst über Meeresweiten,
Ihr Nam' ist heut in aller Mund,
Ihr Lob schnell zu verbreiten.
Wenn Niemand auch das Dörflein kennt,
Das treu der Berg hier heget,
Ein Jeder doch die Quelle nennt,
Die seinen Namen träget.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Die seinen Namen träget."

Das offizielle Lied zum 25-jährigen Jubiläum der "Roisdorfer Brunnen-Verwaltung W. Custor" in Roisdorf war zu singen nach der Melodie von "Dort wo der alte Rhein ..."

Festlied

Wo zwischen grünen, rebumkränzten Bergen
Der Rheinstrom majestätisch wälzt die Flut,
Ward einst in grauer Zeit von lust'gen Zwergen
Ein Quell entdeckt, ein wundersames Gut.

:,: Rings weit im Land
Noch keiner fand
Ein Wasser, das so klar
Als Roisdorfs Silbersprudel war. :,:

Von nah und fern die Kranken und Gesunden
Gepilgert kamen zu dem würz'gen Quell
Und Labung haben Alle dort gefunden,
So manche Maid, manch fröhlicher Gesell.

:,: Und that man auch
nach deutschem Brauch
Wohl manchen tiefen Zug,
Doch trank man wahrlich nie genung. :,:

"Das Wasser giebt dem stolzen Leu die Stärke,
Das Wasser treibt das Mühlenrad sogar." -
Des Liedes eingedenk zum guten Werke
Die Hände rührte froh der Zwerge Schaar.

:,: und baute drauf
Ein Dörflein auf
Rings um des Brünnleins Rand,
das später
Roisdorf ward genannt. :,: