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In jedem Jahr ein neuer St. Martin

Eine besondere Roisdorfer Tradition

St. Martin Hans-Peter Schmidt, 2009

Während in den meisten Nachbarorten über Jahre und z.T. Jahrzehnte hinweg immer der gleiche Mann als St. Martin auftritt, ist dies in Roisdorf anders. In jedem Jahr bestellt der Martinsausschuss - ein Gremium, das sich aus Vertretern der den Martinstag organisierenden Vereine, Kindergärten und der Schule zusammensetzt - einen neuen Kandidaten. Hierbei wird stets darauf geachtet, als "Mäertesmann" jemanden auszuwählen, der sich durch seine ehrenamtlichen Aktivitäten um das Dorf verdient gemacht hat. Schließlich gilt es, den großen Heiligen St. Martin zu verkörpern - und nicht etwa nur, ihn darzustellen. Entsprechend wurde von den Schwestern des St. Josef-Heimes, die den römischen Soldatenmantel des St. Martin über viele Jahre aufbewahrt und gepflegt haben, großer Wert darauf gelegt, dass dieser nicht als "Kostüm", sondern als "Gewand" bezeichnet wird. Das Martinsamt darf somit durchaus als Anerkennung und Auszeichnung verstanden werden.

Mäertesmänner vor der Martinssäule bei der Kirche Groß-St. Martin zu Köln, 2005

Wohl jeder, der einmal als St. Martin in die leuchtenden Augen der Kinder am Martinstag geschaut, die besondere Atmosphäre dieses Tages erlebt hat, erinnert sich dessen zeitlebens mit großer Freude. Es war daher nicht erstaunlich, dass im Frühjahr 2005 nicht weniger als 18 ehemalige Roisdorfer St. Martine aus den Jahren zwischen 1963 und 2004 der Einladung des Martinsausschussvorsitzenden Paul-Heinz Broel folgte, erstmals einen gemeinsamen Ausflug zu unternehmen. Das Ziel war natürlich nicht ein beliebiges, sondern eine der bedeutendsten Martinskirchen unserer Heimat, die Kirche Groß-St. Martin zu Köln. Bei der anschließenden Einkehr im Brauhaus "Zur Malzmühle" ließen es sich die ehemaligen St. Martine nicht nehmen ließen, nach einigen Runden Kölsch ihren Patron lautstark mit dem Lied vom "Hellije Zinte Mäertes" zu ehren.

Logo des Martinsausschusses

Weitere Ausflüge - jeweils vom "amtierenden" St. Martin organisiert, folgten alljährlich Anfang Juni in den Westerwald, die Nordeifel, ins "Römische Köln", in ein Gielsdorfer Weinlokal oder in die Kaiserstadt Aachen. Deren Dom, die ehemalige "Pfalzkapelle" Karls d. Gr., hält mit dieser Bezeichnung übrigens die Erinnerung an die als Staatsreliquie verehrte "capella", nämlich den verbliebenen "Mantelteil" des hl. Martin wach. 2016 besuchte man den Frachtbereich des Flughafens Köln-Bonn ...

Eine schöne Tradition wurde damit begründet, die die "Ex-Mäertesmänner" aus allen Generationen zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen ließ, die sich auch weiterhin für die Pflege des Martinsbrauchtums in Roisdorf engagiert.

Verteilung der Weckmänner durch St. Martin Johann Schmidt, ca. 1949

Die Anfänge des Martinszugs in Roisdorf sind mit einem Eintrag in das Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr vom 9. November 1929 fassbar: "Zu Punkt III der Tagesordnung machte der inzwischen anwesende I. Brandmeister (Wilhelm Jüssen) bekannt, das bei Gelegenheit des morgigen Martinszugs die Kameraden als Zugordner bestellt seien. Ferner wurden die Kameraden Hubert Esser, Jacob Brings, Josef und Christian Hamacher, Lohmüller und Wald Jacob als Saalordner bestimmt. Das Entzünden und die nachherige Bewachung des Martinsfeuer wurde dem Führer Peter Lehn nebst einigen Kameraden übertragen." Die Feuerwehr kümmerte sich also um die Absicherung des Zuges und des Feuers, kümmerte sich daneben um die Ordnung bei einer wohl anschließenden Veranstaltung. Dies kann durchaus auch bereits in den Jahren zuvor erfolgt sein.

Neben dem offiziellen Roisdorfer Martinszug gab es indes selbst noch in der Nachkriegszeit einen eigenen kleinen Martinszug samt Feuer und St. Martin in der - ohnehin fast ein separates Dörfchen bildenden - Burgstraße (heute Siefenfeldchen). Als Martinspferd diente dabei, so wird erzählt, ein Maulesel, so dass die Füße des St. Martin beinahe über die Erde schleiften.

Wie weit die Tradition eines jährlich wechselnden St. Martin in Roisdorf zurückgeht, ist unklar. Von den 1930er Jahren bis in den Zweiten Weltkrieg wirkte jedenfalls Wilhelm Fuhs aus der Mittelstraße (alias Fuhse Babba us der Säusjass) als St. Martin. Ab 1948 finden sich dann in jedem Jahr andere St. Martine, wobei mehrfach als den St. Martin stellende Vereine neben der Freiwilligen Feuerwehr der Kirchenchor, die Kolpingsfamilie und die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft erscheinen.

St. Martin Johann Schlitzer in der Volksschule, 1959

Längst nicht alle St. Martine der vergangenen acht Jahrzehnte sind indes bekannt. Die folgende, vor dem Jahr 1958 mehr als lückenhafte Liste soll daher als Anregung dienen, die fehlenden Namen und Daten zu ergänzen - um zum nächsten Ausflug vielleicht sogar noch einen der ältesten noch lebenden "Ex-Mäertesmänner" einladen zu können. Der Martinsausschuss würde sich über entsprechende Mitteilungen sehr freuen.

Liste der (uns bekannten) Roisdorfer Mäertesmänner

Jahr Tag Name Verein
1948 8.11.? Wald, Hans Freiwillige Feuerwehr
1958 10.11. Rech, Wilhelm Kirchenchor
1959 10.11.? Schlitzer, Johann Kirchenchor
1963 10.11. Schäfer, Karl  
1964 10.11. Jüssen, Wilhelm  
1965 10.11. Dahlen, Heinz  
1966 10.11.? Klemmer, Willi Freiwillige Feuerwehr
1967 8.11. Schmitz, Werner  
1968 8.11. Schaden, Egon  
1969 10.11. Krings, Matthias Kirchenchor
1970 10.11. Lersch, Gerd TTC Roisdorf
1971 10.11. Klemmer, Matthias Freiwillige Feuerwehr
1972 10.11. Dick, Heinz Kolpingsfamilie
1973 9.11. Same, Franz  
1974 8.11. Pauly, Günther Schulpflegschaft
1975 10.11. Mandt, Johannes  
1976 10.11. Fischer, Edgar DRK Roisdorf
1977 10.11. Recht, Johannes  
1978 10.11. Dick, Toni Kirchenchor
1979 9.11. Rech, Franz-Wilhelm Musikfreunde Roisdorf
1980 10.11. Werres, Karl-Heinz Schützenbruderschaft
1981 10.11. Reuter, Josef Kolpingsfamilie
1982 10.11. Gäntgen, Paul Kirchenchor
1983 10.11. Lersch, Ulrich TuS Roisdorf
1984 9.11. Jung, Willi KG Vorgebirgssterne
1985 11.11. Botz, Peter  
1986 10.11. Schlösser, Walter TuS Roisdorf
1987 10.11. Krings, Bernhard  
1988 10.11. Gratzfeld, Gottfried KG Vorgebirgssterne
1989 9.11. Bell, Herbert Kolpingsfamilie
1990 12.11. Gierlich, Ernst  
1991 11.11. Engels, Barthel Freiwillige Feuerwehr
1992 10.11. Nelles, Herbert TuS Roisdorf
1993 11.11. Kentenich, Peter Kolpingsfamilie
1994 10.11. Broel, Paul-Heinz  
1995 9.11. Hundhausen, Karl-Heinz Heimatfreunde Roisdorf
1996 10.11. Hartmann, Johannes Schützenbruderschaft
1997 10.11. Klemmer, Theo  
1998 10.11. Hamacher, Hans Böömchesfründe
1999 10.11. Klemmer, Hans-Wilhelm Freiwillige Feuerwehr
2000 10.11. Niederheide, Klaus Diakon St. Sebastian
2001 9.11. Klemmer, Walter Schützenbruderschaft
2002 8.11. Schaefer, Günter IGRK
2003 10.11. Kuhl, Johannes  
2004 10.11. Lammerich, Werner  
2005 10.11. Tönnessen, Bernd Schützenbruderschaft
2006 10.11. Lennarz, Heinz Heimatfreunde/ Kolpingsfamilie
2007 9.11. Koch, Frank  
2008 7.11. Schumacher, Michael Musikfreunde Roisdorf
2009 13.11. Schmidt, Hans-Peter Schützenbruderschaft
2010 12.11. Lennarz, Gerd Musikfreunde Roisdorf
2011 11.11. Forst, Jörg Mineralbrunnen
2012 9.11. Rott, Frank Weckmannbäckerei
2013 8.11. Nelles, Frank Weckmannbäckerei
2014 8.11. Arenz, Bert Freiwillige Feuerwehr
2015 13.11. Hartmann, Stefan TuS Roisdorf
2016 11.11. Würzer, Henning  
2017 10.11. Daniel Reiffert  
2018 9.11. Tobias Pällmann  
2019 8.11. Jens Scheffler Musikfreunde Roisdorf
2021 12.11. Christoph Mager Freiwillige Feuerwehr
2022 4.11. Jörg Kentenich  

Weitere Mäertesmänner, genaues Jahr unbekannt

1930er/ 1940er   Fuhs, Wilhelm  
1950er   Botz, Peter Freiwillige Feuerwehr
1950er   Breuer, Christian Freiwillige Feuerwehr
1950er   Jüssen, Wilhelm Freiwillige Feuerwehr
1946?   Nettekoven, Josef  
    Palm, Peter  
    Pütz, Jakob  
1950er   Rech, Heribert  
    Schlitzer, Karl  
1949?   Schmidt, Johann  
    Tönnessen, Robert  
    Vendel, Josef  
1950er   Werres, Johannes Freiwillige Feuerwehr
1953? 10.11. Wirtz, Peter  
    Unkelbach, Wilhelm